Verbundenheit

Manchmal ist diese Leere spürbar, diese Frage: Wozu das alles? Immer wieder mal dieses Gefühl, dass da etwas fehlt. Ja, da fehlt tatsächlich etwas, nämlich der ganze Rest der Welt.
Und manchaml kommt für ein paar Augenblicke dieses unbeschreibliche Gefühl, dass alles durchflutet. Es fließen dann bei mir die Tränen, aber es ist kein Schmerz oder Trauer. Es ist nur unbeschreiblich berührend. Mein Herz wird weit, umfaßt alles.
Ob das die Verbundenheit ist, nach der ich mich so sehr sehne, kann ich nicht einmal sagen. Es ist so schön, dass ich nicht lange darin bleiben kann, ich beginne wieder zu denken.
Die Buddhisten nennen es ein sich wieder Einschwingen. Ein Wiedererkennen dessen, was wir alle einem waren: Verbunden, nicht getrennt. Und wissen, dass der Schmerz vor dem nicht verbunden sein uns verschließen kann.
Immerwieder kommen diese Momente, häufig wenn ich spüre, wie mein Herz sich einem anderen Menschen gegenüber öffnet. Egal ob es eine Bekannte von mir ist oder ein Kinofilm. Und genau darum geht es im Leben, um dieses Gefühl des sich trauens, alle Barrieren vor Angst vor dem Schmerz fallen zu lassen. Eins zu werden mit allen Lebewesen der Welt, mein Herz so weit zu machen, dass alles dort Platz hat. Und auch wenn dann wieder diese Frage des Warums kommt, es lohnt sich. Es ist Mensch-Sein für mich, nach diesem Gefühl der Verbundenheit zu streben.

Selbstliebe

Manchmal, ganz selten, kann ich in dieses Gefühl abtauchen. Gestern, für einen kurzen Moment, gab es nichts zu tun und nichts zu denken. Eine wohlig warme Höhle hat mich umgeben, ganz und gar. Bis in die letze Faser meines Körpers konnte ich alles so sein lassen, wie es war. Es war völlig egal, was ich im nächsten Augenblick tat. Ob wach bleiben und dem Vorlesen zuhören, oder einschlafen. Es war gut, egal was. Da war kein Gedanke an Dinge, Menschen, Gewesenes oder was noch kommen würde. Einfach jetzt, einfach so da sein. Warm innerlich, ganz weich. Ein inneres sich selber streicheln, bestätigen, dass alles so stimmt. Ohne einen einzigen Zweifel, dass es schon immer so war und auch immer so sein wird. Kein Muß etwas zu tun, kein Grund etwas zu lassen. Fast so wie das Gefühl beim Einschlafen, aber hell wach. Das Herz schlug leise, ein ganz vertrauter innerer Takt. Es gab den Takt zu allem, was um mich herum geschah.
Auch danach noch, blieb eine innere Ruhe. Es war ein in mir aufgehoben sein, sicher fühlen, loslassen können von allen Fehlern und Zweifeln.
Schade, dass solche Momente dann doch wieder vergehen. Aber es gibt sie, dieses Gefühl ist da. Vielleicht ja auch immer öfter………