Frausein
Kalender 2010

Bilder und Texte von Sabine Haupt

Was bedeutet für mich »Frausein«? Welche Aspekte des Frauseins lebe ich und welche sind
mir noch verschlossen?
Meine Kindheit und mein Alter, mein Körper und meine Vorbilder, meine Verletzlichkeit und meine Treue zu mir selbst - das und vieles mehr macht meine Weiblichkeit aus.
Dieser Kalender enthält Texte und 12 gefühlte Bilder, mein Antwortversuch auf diese Fragen.
Sie können Dich in 2010 begleiten und einladen, auf die Suche zu gehen und Deine eigenen Antworten zu finden.




 

Mein kleines Mädchen

Wir alle waren einmal ein Mädchen, voller Sehnsucht nach mehr Aufmerksamkeit. Häufig schlummert dieses Verlangen noch heute in uns, egal wie erfolgreich wir sind.
Es wird Zeit, die Kleine von damals liebevoll in den Arm zu nehmen und ihr das zu geben, was früher vielleicht so sehr gefehlt hat: Liebe. Liebe für ein Wesen, das einfach so ist wie es ist. 



 

Schönheit

Der Blick in den Spiegel ist immer auch eine Frage. Diese kann sein: »Gefalle ich mir?« oder »Gefalle ich so den Anderen?«
Wenn der Blick in den Spiegel die Augen findet, dann beginnt die Seele zu sprechen: »Ich fühle mich schön, so wie ich bin.«
Ich mag mich in meinen Augen spiegeln und zu mir selbst und meiner inneren Schönheit finden.



 

Verletzlichkeit

Ich öffne mein Herz. Ich öffne es für die Liebe und auch für die Verletzung, wenn ich meine eigenen Grenzen nicht spüren und so schützen kann.
Ich kann selbst entscheiden, wie weit ich mich aus mir selbst herauswage und die Welt erleben mag. Ich entscheide auch, wann es Zeit ist, mich zurückzuziehen, um meine Verletzlichkeit zu spüren und zu pflegen.
Ich muß nicht stark erscheinen. Ich darf nach außen schwach sein, damit meine innere Stärke wachsen kann.



 

Treue zu sich selbst

Eine junge Frau ist sich selbst treu. Sie ist eine junge Kriegerin, die ihren Weg geht, egal wohin dieser führt.
Später im Leben werden oft andere Personen wichtiger. Frau nimmt sich nicht mehr als das Wichtigste, was sie hat und ist. Wo bleibt das persönliche eigene Leben?
Ich wünsche mir für mich und für alle anderen die Treue zu sich selbst zurück. Dann ist ein wirklich gelebtes Leben für alle möglich.



 

Mein Leib

Auf alt-syrischen Rollsiegeln findet sich das
Symbol der sich entschleiernden Göttin. Durch ihr Entblößen lässt sie Sterbliche an ihrer Göttlichkeit teilhaben.

In unserer Mediengesellschaft sind entblößte Körper reine zur Schaustellung und oft mit Abwertung des Weiblichen zur Ware gleichgesetzt.

Ich mag meinen nackten Körper als etwas Heiliges erfahren. Ich zeige mich, so wie ich bin und lasse den anderen daran teilhaben, ohne die Gefahr einer Verletzung. Denn das Göttliche kann nie verletzt werden.



 

Im Fluss des Lebens

Ich stehe mitten im Fluss des Lebens und vertrauen darauf, dass das kommen wird, was kommen soll.
Dies ist eine Form der weiblichen Spiritualität, Frauen stehen im direkten Kontakt mit ihren Gefühlen. So kann die Frau Mittlerin zwischen Gefühl und Göttlichkeit sein, für jedermann zum Segen.

 



 

Meine Ahnenreihe

Das Bild von mir als Frau wird durch meine
Erfahrungen geprägt, die ich von frühester Kindheit an machen durfte.

Aber auch die Frauen vor mir - Generationen zurück - geben mir ihr Bild von dem, was lebbar ist, mit. Diese Kraft ist immer wirksam, auch wenn ich dies im Verstand nicht nachvollziehen kann.
Diese Sichtweise mag einiges erklären, was mir sonst unerklärlich erscheint.



 

Menstruation

Ich lebe im Zyklus der Natur. Die Indianerinnen nennen die Zeit der Blutung »Meinen Mond haben«. Mein Körper und ich sind Teil des großen Ganzen, von Allem, was ist.

In diesen Tagen spüre ich die Kraft der natürlichen Veränderung von Leben-Tod-Leben in mir. Das Ende einer Zeitperiode ist gleichzeitig der Anfang einer neuen. Neues Leben, Reinigung und Erinnerung an Fruchtbarkeit kann ich so direkt erfahren



 

Fruchtbarkeit

Der Apfel ist ein uraltes Symbol der Fruchtbarkeit. Schneidet man ihn quer auf, so erscheint ein magischer Fünfstern, das Zeichen der Kore, der Göttin der Fruchtbarkeit.
Frauen können Leben schenken und fördern. Dies kann durch das Gebären von neuem Leben und Begleiten von Kindern geschehen oder aber auch durch das Hervorbringen von neuen Ideen.



 

Mutter Erde

Ich kann mir nur weniger Dinge gewiss sein in meinem Leben. Eines davon ist, dass Mutter Erde mich trägt. Wenn alles haltlos in meinem Leben zu sein scheint, dann konzentriere ich mich auf meine Füße und kann spüren, dass
dort Halt ist.

Mutter Erde gibt mir die Gewissheit, dass sie für mich da ist. Ich kann sie spüren, egal, wo ich bin. Im direkten Kontakt mit dem Waldboden fühle ich die Geborgenheit und weiß, dass es weiter geht.



 

Vorbilder

Ich habe als Frau die Möglichkeit, viele verschiedene Rollen zu leben. Ich treffe immer wieder auf Schranken, in der Gesellschaft und in meinem Kopf.

In der Zeit der Romantik lebte Rahel Varnhagen. Sie stieß immer wieder an Grenzen, die ihr die Konventionen als alleinstehende Frau aufzeigten. Obwohl sie unverheiratet, Jüdin, fast mittellos war und in ihrer Jugend keine besondere Bildung erhalten hatte, war ihr Salon in Berlin einer der beliebtesten seiner Zeit. Sie lebte sich selbst, innerhalb der Schranken ihrer Zeit, mit allen Freiheiten, die ihr möglich waren.

Folgendes Zitat von ihr nehme ich mir als Vorbild:

»Was machen Sie?«

»Nichts. Ich lasse das Leben auf mich regnen.«



 

Alt und weise

Ich bin mir meiner Wurzeln und meiner Kraft bewusst. Ich  kann ohne Angst in die Zukunft sehen. Die Erfahrungen meines Lebens zeigen mir den Weg, wie ich Neues in mir und meiner Umwelt beschützend begleiten kann. Die Zeit vergeht, ohne dass mir dadurch bange wird, ich könnte etwas verpassen.

Das ist Alter und Weisheit für mich. Diesen Aspekt kann ich leben, egal wie alt ich bin.

 

 

 

 

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